Wenn es etwas gibt, auf das sich Baseballer am meisten freuen, ist das wohl der so genannte „Opening Day“, der 1. Spieltag der Saison. Nach langen Monaten im Hallentraining war es am letzten Sonntag endlich soweit. Die Bundesligaspieler der 89ers erwarteten zum Saisonauftakt die Berlin Roadrunners. Bei bestem Wetter und einer tollen Kulisse von ca. 250 Zuschauerinnen und Zuschauern sollten die ersten Siege eingefahren werden.

„Die Berliner sind ein sehr junges, manchmal etwas wildes Team ohne Importspieler. Wir sind sehr gespannt darauf, wie sie sich weiterentwickelt haben,“ sagte Coach Max Jaeger vor dem Spiel. Und auch Headcoach Evan Renner konnte es kaum erwarten. „Das ist das, was alle wollen. Endlich zu spielen“, sagte der US-Coach zum Saisonstart.

Nachdem das Vorbereitungsturnier leider buchstäblich ins Wasser gefallen war, musste sich Renner zwangsläufig auf die Trainingseindrücke der letzten vier Wochen verlassen. Renner vertraute dabei zunächst auf die Besetzung des letzten Jahres, ergänzt um US Boy Roman Trujillo. Auf dem Mound startete wie gewohnt Leon Mühlen, der gut ins Spiel fand und in den ersten vier Innings nur zwei Runs der Berliner zuließ.

Die 89ers begannen das Spiel sehr stark, konnten bereits im ersten Inning drei Runs erzielen. Doch dann kam der gegnerische Pitcher immer besser ins Spiel und die 89ers brachten bis zum letzten Inning nichts Zählbares mehr ans Board. Insgesamt konnten die Braunschweiger zwar 8 Hits erzielen, am Ende war dies aber leider zu wenig.

Marc Hoffmann zeigte sich beim Auftakt gewohnt schlagstark

Anders die Berliner, die die 89ers immer mehr in Bedrängnis brachten. Sie hatten gute Kontakte und erhöhten den Druck auf Mühlen und die Defense. So schlichen sich leider unnötige Fehler ein. Im 5. Inning scorten die Gäste drei schnelle Runs, ehe Renner Mika Kockmann für Mühlen auf den Mound schickte. Der machte ein schnelles Out, musste aber ebenfalls einige Hits und insgesamt zwei weitere Runs der Berliner hinnehmen (7:3). Ein weiterer Run im sechsten Inning bedeutete eine komfortable Führung von fünf Punkten, ehe die 89ers im letzten Inning zur Aufholjagd ansetzten.

Shota Usuda (1B), Max Jaeger (HP), Rene Jecht-Gonzales (1B) kamen auf Base und konnten scoren, ehe Kockmann Strikeout ging (8:6). Marvin Voigt kam per Walk auf die erste und per Steal auf die zweite Base. Dominic Stripling brachte Voigt mit seinem Groundout nach Hause. Dann wurde es wild. Lübbers schlu ein schönes Double, verschätzte sich aber leider beim Baserunning. Den Run Down spielten die Berliner perfekt und beendeten die Rallye der 89ers und sicherten sich den Sieg.

Max Jaeger bei seinem Walk Off Homerun, mit dem er das zweite Spiel vorzeitig zugunsten der 89ers entscheiden konnte

Nun galt es für das zweite Spiel nochmal voll zu focussieren, um immerhin einen Split zu erreichen. Auf dem Mound begann Altmeister Sebastian Kaluza das erste Inning mit zwei schnellen Outs, ehe die schlagstarken Berliner mit einem Double und einem Single einen Run erzielen konnten. Mit einem Walk und einem wichtigen Strikeout beendete Kaluza das erste Halbinning. Die folgenden Innings waren eine klare Angelegenheit. Die Roadrunners konnten mit Karambas trickreichen Würfen nicht viel anfangen und nur sehr wenige Hits erzielen. Da neben dem souveränen Kaluza auch die Defense überaus stabil stand, ließen die 89ers in den folgenden vier Innings insgesamt nur noch drei Baserunner zu.

 

In der Offense gingen die 89ers mit einer gehörigen Portion Wut an den Schlag. Die hohe Konzentration merkte man an vielen sehr guten At Bats, die die gegnerischen Pitcher nach und nach zermürbten. „Wenn Du stetig Druck auf den Gegner ausübst, passieren irgendwann Fehler, ungenaue Plays und dadurch Runs. Wir wollten im zweiten Spiel aggressiver sein, das haben meine Jungs sehr gut umgesetzt,“ so Coach Renner nach dem Spiel. Und weiter. „Mein Team hat im ersten Spiel hart gekämpft und sehr unglücklich verloren. Nach der Niederlage sind wir rausgegangen und haben Herz gezeigt und in Spiel zwei die richtige Antwort gegeben. Genau das will ich von den Jungs sehen.“

 

Entsprechend konnten die 89ers in jedem außer dem zweiten Inning zwei oder mehr Punkte erzielen. Den Höhepunkt erzielte dabei Catcher Max Jaeger mit einem 2-Run Walkoff Homerun zum vorzeitigen 11:1 Sieg nach fünf Innings. Jaeger, der auch als Coach der 1. Herren fungiert, sagte dazu: „Wichtiger als der Homerun ist für mich, dass wir als Team zurückgekommen sind und zumindest den Split geholt haben.“

Am kommenden Samstag, 13. April, treten die 89ers dann in Berlin bei den noch stärker einzuschätzenden Berlin Flamingos an, ehe beim nächsten Heimspiel am 21. April mit den Berlin Sluggers das dritte von vier Teams aus der Hauptstadt im 89ers Ballpark im Lindenberg zu Gast ist.

 

fo

 

Ortsbürgermeister Detlef Kühn beim First Pitch

Bilder: Miriam Wesche