„Wir waren in allen Belangen unterlegen. Aber erklären kann ich das nicht“, sagte der sehr enttäuschte Headcoach Timm Strübing zur Leistung seines Teams nach der 12:17 Heimniederlage gegen die Bremen Dockers. Manchmal passt im Baseball nichts zusammen, so wie in den ersten sechs Innings des ersten Spiels der Best-of-Three Serie gegen Bremen.
Nach sechseinhalb Innings stand es 0:15. „So etwas habe ich selten erlebt. Bei uns ging bis zu diesem Zeitpunkt nichts zusammen. Der Bremer Pitcher Jan Schnetlage hat uns dominiert und meine Jungs kamen gegen ihn überhaupt nicht zurecht“, so der resignierte Strübing weiter. Auf der anderen Seite konnten weder der in dieser Saison so starke Leon Mühlen noch der erfahrene Sebastian Kaluza Dominanz entwickeln. Und auch der im fünften Inning eingewechselte Mika Kockmann brauchte zunächst, um gegen die schlagkräftigen Bremer ins Spiel zu kommen.
Erst im sechsten Inning witterten die 89ers Morgenluft. Die Dockers holten ihren Pitcher vom Mount, beim Stand von 15:0 eine nachvollziehbare Entscheidung. Der hatte zwar bis dahin nicht sehr viele Würfe gemacht – ein weiteres Zeichen für die bis dato schwache Leistung der Braunschweiger Offense – sollte aber wohl für die beiden Spiele am kommenden Samstag in Bremen geschont werden. Und endlich wachten die Braunschweiger auf und fingen an zu fighten.
Ein Hit, ein Fielders Choice, zwei Hit by Pitches und ein Fly Out bedeuteten geladene Bases bei zwei Outs. Ein gewaltiger Schlag von Max Jaeger über den Zaun rüttelte dann auch den letzten 89er wach. Max‘ Grand Slam Home Run startete eine tolle Rallye mit insgesamt neun Runs zum 9:15 und endlich funktionierte auch die Defense. Die 89ers waren wieder im Spiel, Bremen war angezählt.
Der nächste Bremer Pitcher musste dann nach zwei Hit by Pitches sofort wieder vom Mount. Die Dockers hatten letztlich großes Glück, dass Schnetlage noch auf dem Feld war und somit erneut als Pitcher auf den Mount durfte. Der brachte wieder Ruhe ins Spiel der Bremer und setzte fast nahtlos an seine starke Leistung der ersten sechs Innings an.
„Wir haben leider zu spät angefangen Baseball zu spielen. Die Bremer waren gut, der Pitcher überragend, aber so dürfen wir uns nicht abfertigen lassen. Wir haben noch eine Chance am kommenden Wochenende, müssen uns da aber immens steigern, um am Ende als Sieger aus der Serie hervorzugehen“, fasste Strübing anschließend zusammen.
Die Ausgangslage ist nun ungleich schwerer, da die 89ers beide Spiele in Bremen gewinnen müssen, um weiter eine realistische Chance auf den Aufstieg in die 1. Bundesliga zu haben. Dann darf auch US-Boy Aaron Toporek mal wieder pitchen und vielleicht besinnen sich die 89ers auf die zurückliegende Saison, in der sie so lange so dominant waren. Die beiden Spiele finden am kommenden Samstag um 12.00 Uhr und um 15.30 Uhr in Bremen, Fritz Schütt Stadion im Henschenbusch, Richard-Jürgens Weg 40, statt.
Fotos: Miriam Wesche
Spielbericht 1. Mannschaft