Die zweite Garde der 89ers verschenkte im ersten Spiel den sicher geglaubten Sieg gegen Lüneburg.
Dass ein Baseballspiel erst mit dem letzten Out beendet ist, ist allen Baseballinteressierten bekannt. Dass auch sicher geglaubte Siege am Ende aus der Hand gegeben werden, kommt auch hin und wieder vor. Eine Niederlage wie im ersten Spiel gegen Lüneburg erlebt man als aktiver Baseballer zum Glück nur selten.

Die 2. Mannschaft der 89ers ist arg dezimiert zum Auswärtsspiel gegen die erfahrenen Woodlarks angetreten. Fünf Stammspieler fehlten, stattdessen sind mit Till und Johann zwei Jugendspieler mit nach Lüneburg gefahren. Der Kampfgeist war dennoch von Anfang an bei allen spürbar und Pitcher Felix Urban fing vielversprechend an. Auch in der Offensive legten die 89ers gut vor. Markus Vielkind sorgte nach einem Hit von Danilo Zayas für die 1:0 Führung. Urban hatte die sonst so schlagstarken Lüneburger stets unter Kontrolle und dazu eine bärenstarke Defense hinter sich.

Die Braunschweiger machten im Angriff weiter Druck und zwang Lüneburg zu Fehlern. Der starke Hashimoto (3 von 4) und Sepp Howen steuerten je zwei, Ole Bergmann und Felix Urban je einen weiteren Run zu einer komfortablen 7:0 Führung bei, ehe die Woodlarks im vierten Inning den ersten Run erzielen konnten (7:1). Und auch im sechsten und siebten Inning legten die 89ers nach (Ruf, Howen und Urban), während sich die eigene Defense weiter schadlos hielt. Mehrere schöne Double Plays, starke Leistungen im Outfield – alles passte zusammen, so dass die 89ers mit einer 10:1 Führung in das letzte Halbinning gingen.

Urban merkte man zwar langsam die Anstrengung an, dennoch schaffte er zwei schnelle Outs bei nur einem Run für Lüneburg. Mit einem Fehler an der 1. Base nahm dann das Unglück seinen Lauf. Der Wurf von Hashimoto war eigentlich schon im Handschuh von Thomas Müller, der inzwischen für Bergmann an der 1. Base stand. Eigentlich. Der Ball dropte Müller aus dem Handschuh, die 89ers fingen an zu wackeln, Fehler häuften sich und die Woodlarks scorten bei zwei Outs einen Run nach dem anderen. Beim Stand von 10:8 übernahm Sepp Howen auf dem Mound. Bei geladenen Bases bekam er einen einfachen Comebacker, den er sicher aufnehmen konnte. Doch das Pech klebte an allen 89ers, der kurze Wurf zu Müller misslang und die Lüneburger konnten ausgleichen. Extra Innings, das unfassbare war geschehen. Alle Spieler waren perplex und mussten sich erstmal sammeln.

Im achten Inning gab es auf beiden Seiten keine Runs und im neunten Inning konnten die 89ers sogar mit 2 Runs in Führung gehen (Howen, Hashimoto). Doch in der Defense lief nichts mehr zusammen. Die Lüneburger konnten durch harte Hits und weitere Fehler 3 Punkte zum 13:12 erzielen.

So schön solch eine Ralley am Ende für den Sieger ist, so grausam ist es für die Verlierer. Dennoch war viel Positives zu sehen. Urban machte ein sensationelles Spiel und lies bis zum 6 2/3 Inning ganze 6 Spieler auf Base. Die Youngster Till, Johann und Alex machten ihre Sache im Feld und am Schlag ebenfalls sehr gut. Die Defense zeigte die bisher beste Saisonleistung, und auch die Offense war gestern überaus stark. Das gilt es in den nächsten Spieltag am 02.07. gegen Wolfsburg mitzunehmen.

Im zweiten Spiel war für die 89ers dann leider nicht viel zu holen. Pitcher Normen Elker kam nicht recht ins Spiel und mit dem katastrophalen Mound überhaupt nicht zurecht. Viele Hits, Walks und einige Fehler im Feld sorgten für eine schnelle 5:1 Führung der Gäste. In der Offense lief es auch nicht mehr rund, so dass die Lüneburger nach dem vierten Inning mit 7:2 führten.

Swennson Grünert übernahm für den frustrierten Elker auf dem Mound, kam mit diesem aber ebenso wenig zurecht. Dennoch war es ein vielversprechendes Debüt als Pitcher. Im sechsten und siebten Inning zeigte Hashimoto dann, dass er nicht nur gut schlagen und fielden kann, sondern dass ihm auch die beiden Spiele am Vortag mit der ersten Mannschaft scheinbar nichts anhaben konnten. Er übernahm auf dem Mound. Fünf Strikeouts bei einem Walk und einem Hit sprechen eine deutlich Sprache.

Die Niederlage (4:10) war zwar schade, aber dennoch besser verdaubar als das erst Spiel. Und doch gibt es – neben den Pitcherleistungen von Grünert und Hashi – weiteres Positives: Johann Jäger konnte seine ersten beiden Hits in der Verbandsliga feiern. Bei allen drei Nachwuchsspielern zeigt sich die hervorragende Jugendarbeit der 89ers. Das lässt für die Zukunft hoffen. Vielen Dank für Eure Unterstützung, Jungs.

 

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