In der Verbandsliga bleiben die Braunschweig 89ers weiter an der Tabellenspitze. Gegen die Bremen Dockers gab es zwei hart umkämpfte Siege gegen einen Gegner auf Augenhöhe. „Wir haben uns in den vergangenen Jahren immer schwer getan gegen die Bremer“, sagte ein erschöpfter Spieler und Headcoach Stefan Biertümpel, dessen Team nicht nur mit dem Gegner, sondern auch mit dem Wetter zu kämpfen hatte.
Wieder konnten die 89ers aus dem vollen schöpfen. Insgesamt 18 Spieler brannten auf den Einsatz, darunter Ole, Sinan und Johan aus dem Jugendteam. „Wir versuchen, den Jungs Spielpraxis zu ermöglichen. Das passiert absolut problemlos und alle drei sind schon jetzt ein wichtiger Teil der 2. Mannschaft“, so Biertümpel vor dem Spiel zur Ausgangsposition. Die war für beide Teams hart. Bei deutlich über 30 Grad startete das erste Spiel in der prallen Sonne, die bis zum Ende des zweiten Spiels gnadenlos auf die Spieler herunterbrannte.
Veteran Normen Elker (a.k.a. Fossy) bekam nach mehrwöchiger Verletzungspause das Vertrauen und begann stark auf dem Mount – die ersten drei Batter wurden auf die Bank geschickt. Doch auch die 89ers konnten nicht scoren. Im zweiten Inning leisteten sich die Braunschweiger in der Defense kleine Unsicherheiten. „Die Dockers sind eins der schlagstärksten Teams der Liga. Dort werden kleine Fehler schnell bestraft“, sagte Biertümpel nach dem Spiel anerkennend. Drei Hits im zweiten Inning sorgten für die 2:0 Führung der Gäste, die jedoch umgehend durch Heidtke und Kozik ausgeglichen werden konnte (2:2). Beide zeigten dabei starkes Baserunning. Das dritte Inning ging schnell: ein Hit, ein Walk und drei schnell Outs für Elker. Im Angriff konnte Ole Horst einen Run zur Führung erzielen (2:3).
Im vierten Inning ließ dann die Konzentration nach. Die Schlagfolge Hit – Error – Hit – Strike Out – Strike Out ist gut, sorgte aber für einen Bremer Run. Ein weiterer bitterer Fehler durch Ole ließ dann zwei weitere Bremer scoren, ehe Ole dann das dritte Out machen konnte (5:3). Ein kleiner Rückschlag für die 89ers und gleichzeitig das Ende für Elker auf dem Mount. „Fossy war gut, aber wir brauchten einen Tempowechsel, da sich die Bremer immer stärker auf ihn eingestellt hatten“, sagte Interimscoach Ole Bergmann nach dem Spiel zu dem Wechsel. Der unterstützte Biertümpel an diesem Tag und dieser Schachzug sollte sich als spielentscheidend erweisen. Aber zunächst durften die 89ers wieder an den Schlag. Hier konnte Kozik (BB) erneut mit gutem Baserunning auf einen Fielders Choice von Motzi scoren (5:4).
Robert Buschtöns übernahm auf dem Mount und sorgte gemeinsam mit Seiner Defense für je drei schnelle Outs in Inning fünf und sechs. Im fünften konnten die 89ers schließlich zum 5:5 ausgleichen – Toporek (3B) auf den Hit von Urban (1B). Im sechsten Inning machte der Leadoff, Coach BT, seinen Job und kam per Walk auf Base. Motz, Horst und Toporek schlugen harte Hits und insgesamt drei Runs zur 8:5 Führung ins Ziel.
Im siebten schlugen die Bremer nochmal zu. Zwar schaffte Buschi zwei schnelle Outs, doch ein Walk, ein Hit-by-Pitch und ein Error sorgten für einen weiteren Run der erfahrenen Dockers, ehe Catcher Svennson Grünert mit einem starken Wurf an die First Base gemeinsam mit Tobi Howen das dritte Out erzielen konnte. „Das war ganz stark und wichtig, da wir gerade ein wenig struggelten“, war Biertümpel am Ende froh über den Geistesblitz seines erfahrenen Catchers. Die Hausaufgaben waren gemacht, das i-Tüpfelchen, der zweite Sieg sollte folgen…
…doch das war ein hartes Stück Arbeit. „Hut ab vor den Bremern. Die waren zu zehnt und vor allem der Catcher hat einen echt guten Job gemacht“, sagte BT am Ende zur Leistung der Gäste. Der wurde von Tobi Howen als Interims-Coach vertreten. Starter Sepp Howen pitchte auf Johan Jäger und musste gleich im ersten Inning zwei Hits abgeben, jedoch ohne Folgen. Doch auch die 89ers brachten nichts wesentliches zustande. Im zweiten Inning schlugen die Dockers hart zu. Zwei Runnern (BB, E6) und zwei Strike Outs folgten drei harte Hits der Bremer zur 4:0 Führung, die 89ers hingegen brachten wieder keinen Run aufs Board (4:0). Im dritten Inning profitierten die Bremer von einem weiteren Fehler der Defense der 89ers zum 5:0. Doch endlich schlugen die Gastgeber zurück. Motz (BB), Buschtöns und Toporek mit zwei Back-To-Back 3B-Hits sowie Jäger scorten (5:4).
Doch auch die Bremer schlugen weiter routiniert hart auf Howen und profitierten weiter von den Fehlern der Defense (7:4). Dann kam eine starke Rallye der 89ers mit insgesamt sieben Runs (7:11). Die 89ers profitierten dabei sicher auch von der knappen Besetzung der Gäste und der nachlassenden Leistungen der Bremer Pitcher, zogen viele Walks, machten mit gut geschlagenen Hits aber auch viel Druck. Sehr erfreulich dabei der erste Hit von Sinan in der Verbandsliga. „Sinan hat heute viel gelernt. Er hat zwar kleinere Fehler gemacht und gerade beim Baserunning noch Luft nach oben. Am Ende hat er aber wesentlich dazu beigetragen, auch das zweite Spiel zu gewinnen“, so Biertümpel nach dem Spiel.
Auch im fünften Inning gab es weitere Runs und der Vorsprung für die 89ers war vielversprechend. Felix Urban übernahm auf dem Mount, kam mit zwei Walks nacheinander aber nicht gut ins Spiel. Darauf folgten aber zwei starke Strike Outs sowie ein Fielders Choice und da auch die Gastgeber nicht scoren konnten, blieb es beim 14:9. Doch Urban verlor seine Linie und die Bremer konnten eine kleine Rallye starten. Toporek sollte den Sieg sichern, doch auch der kam nicht recht ins Spiel, so dass die tapferen Bremer tatsächlich im siebten Inning ausgleichen konnten (14:14). „Das war hart, doch in diesem Jahr zeichnen wir uns auch darin aus, Spiele drehen zu können“, fasste Coach Howen das Spiel treffend zusammen. Noch einmal durften die 89ers an den Schlag und die Ausgangslage war gut. Doch sowohl Buschtöns als auch Toporek mit einem sehr weiten Flugball wurden Aus gemacht. Grünert, inzwischen für den ausgelaugten Jäger im Spiel, konnte mit seiner Erfahrung einen Walk ziehen, die zweite und auch die dritte Base stehlen, während Sinan am schag einen hervorragenden Job machte, trotz zweier schneller Strikes die Platte gut verteidigte und so schließlich stark am folgenden Passed Ball beteiligt war. Auf den konnte Svennson letztlich auch die Home Plate stehlen. Was für ein Ende eines sehr intensiven Spieltags.
Für die 2. Mannschaft ist nun zunächst Pause, bis es am 30. Juli zu den Regents nach Hannover geht. Aus den letzten sechs spielen (4x Hannover, 2x Bremen) reichen zwei Siege, um am Ende ganz oben zu stehen. „Das ist unser klares Ziel, denn der erste Platz bedeutet Heimrecht für das Halbfinale und das mögliche Finale“, gibt Coach Biertümpel die Richtung vor.
Fotos: @stefanie_rising
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