Die Spot Up 89ers haben es geschafft. Nach einem astreinem Fotofinish überholen Braunschweigs Baseballer durch einen Doppelsieg gegen die Ligakonkurrenz aus Lüneburg am letzten Spieltag die bis dahin erstplatzierten Dohren Wild Farmers und werden Niedersachsenmeister.

Im ersten Spiel des Tages zeigten die Woodlarks schon von Beginn an, dass sie den 89ers nichts schenken werden. Sören Lückhoff und Moritz Stache kamen per Single für die Lüneburger auf Base. 89ers-Pitcher Marvin Freise schaffte es aber, durch ein spektakuläres Tripple-Play seiner Defence unterstützt, sein Team unbeschadet aus dem Inning zu führen:

Der Linedrive vom Lüneburger Marco Stöber wurde vom Shortstop der 89ers, Timm Strübing, direkt aus der Luft gefangen. Strübing, der anschließend sah, dass der vorher auf der 1st Base wartende Runner sich durch den Schlag zu weit in Richtung 2nd Base bewegt hatte, warf den Ball sofort zum am ersten Base wartenden Firstbaseman, Remko Ahrens, was wiederrum den Lüneburger Runner, der mittlerweile von der 2nd Base zur 3rd-Base gelaufen war, dazu veranlasste seine Reise Richtung Homeplate fortzusetzten. Dieses bemerkend, warf Ahrens den Ball sofort zum bereits an der Homeplate wartenden 89ers-Catcher Dominic Stripling, der anschließend vom Lüneburger Runner in einer äußerst unsportlichen Aktion umgelaufen wurde. Auf diese Art gegen die „Catcher-Collision-Regel“ verstossend, wurde der Runner sofort „out“ gegeben und die 89ers kamen unbeschadet innerhalb eines einzigen Spielzuges aus dem Inning.

Jetzt waren die 89ers in der Offensive. Der Lüneburger Pitcher Heinz Bergmann erwischte einen schlechten Start, gab fünf Hits, einen Walk und einen Hit-by-Pitch ab und musste am Ende des ersten Spielabschnitts eine Führung der 89ers von 5:0 hinnehmen.

Im dritten Inning musste 89ers Pitcher Freise durch platzierte Hits der Gäste ebenfalls drei Punkte hinnehmen, bevor er von einem hart geschlagenen Linedrive im Gesicht getroffen wurde und anschließend das Spiel verlassen musste. Für Freise, der trotz Verletzung noch auf ein At-Bat im fogenden Offensivdurchgang bestand, wurde anschließend Sven Grünert eingewechselt.

Trotz dieses Schocks hörten die 89ers nicht auf zu Punkten. Bei zwei Out füllten die Braunschweiger die Bases durch Hits von Stefan Biertümpel, Dominic Stripling und Daniel Varvuccio, als beim Stand von 9:4 Remko Ahrens den Ball gegen die Oberkante des 6 Meter hohen Rightfieldzaunes setzte (Distanz zur Homeplate 85 Meter; in der Geschichte des Ballpark Lindenberg erst ein einziges Mal überschlagen) und so die Führung auf 10:4 Punkte ausbaute.

Im anschließenden vierten Inning sollte das Spiel dann entschieden werden:

Die Lüneburger wechselten auf dem Sören Lückhoff auf dem Werferhügel gegen Immo Bergmann ein. Lückhoff, der gerade erst per Transfer vom Bundesligisten Hamburg Knights nach Lüneburg gewechselt war, erwischte einen so schlechten Start, dass die 89ers ihre Führung innerhalb der folgenden At-Bats um weitere 5 Punkte zum Spielstand von 15:5 erhöhen konnten.

Im nun folgenden fünften Inning setzten die Woodlarks dann alles daran ein vorzeitiges Spielende zu verhindern: Mit einem gut gesetzten Bunt gelang es tatsächlich noch den dazu nötigen Punkt zu erzielen (Spielabbruch bei vorzeitiger 10-Punkte-Führung eines der Teams) und legten anschließend 3 weitere Zähler zum Zwischenstand von 15:8 auf ihr Punktekonto.

Dieser Entwicklung Rechnung tragend, wechselten die 89ers auf dem Werferhügel den für Marvin Freise in das Spiel gekommenen Pitcher Sven Grünert gegen den bis dahin auf der Shortstop-Position spielenden Timm Strübing ein. Im letzten Inning nochmal 2 Punkte abgebend, siegten die Braunschweiger dann am Ende trotzdem aber noch äußerst komfortabel mit 17:10 Punkten.

Jetzt wurde es ernst. Zum Gewinn der Meisterschaft mussten sich die 89ers zwingend im zweiten Spiel des Tages ebenfalls behaupten – und dieses sollte sich zu einem offener Schlagabtausch entwickeln.

Bereits zu Beginn und wahrscheinlich der allgemeinen Anspannung geschuldet, stand die Defensive der 89ers nicht so sicher wie im ersten Spiel. So konnte die Offensive der Woodlarks durch einen Error der 89ers-Defence bereits im ersten Inning mit 0:1 in Führung gehen. Im zweiten Inning ließ 89ers-Pitcher Sebastian Howen allerdings ebenfalls keinen Punkt zu und so witterten die 89ers nun ihre Chance das Heft in die Hand zu nehmen: Marco Failla, der in beiden Spielen ein der Garant für wichtigen Hits war, schaffte es als erster auf Base und konnte auf den Hit von 89ers-Leftfielder Stefan Biertümpel das Spiel ausgleichen. Der Pitcher der 89ers, Sebastian Howen, kam anschließend per Walk auf Base und schaffte es zusammen mit Christopher Mason nach einem Hit und einem Wild Pitch die Bases Zwei und Drei für die 89ers zu laden. Der nun folgende, perfekt platzierte Schlag von Marvin Voigt, brachte die Braunschweiger nun erstmalig mit 3:1 in Führung. Unter Druck stehend, zeigten die Lüneburger jetzt Nerven und ließen Voigt durch Fehler in der Verteidung den Spielstand auf 4:1 ausbauen.

Das dritte Inning startete nach dieser Entwicklung dann auch erwartungsgemäß hoffungsvoll aus Braunschweiger Sicht. Zwei schnelle Out schienen das unbeschadet geglaubte Inning aus Brauschweiger Sicht abzusichern, als zwei Errors die Führung bis zum Ende des Durchganges auf 4:3 Punkte zusammenschmelzen ließen.

Per Coach-Ansprache anschließend wachgerüttelt, konnten die Braunschweiger ihren Siegambitionen im folgenden Offensivdurchgang wieder gerecht werden: Remko Ahrens, der offensiv wohl wichtigste Spieler der 89ers, kam per Single auf Base. Marco Failla konterte anschließend ebenfalls mit einem Single. Christopher Mason, der Failla am Schlagmal folgte, beförderte den Ball anschließend ins tiefe Outfield, schob Failla auf die 3rd-Base und ließ Ahrens die Homeplate zum 5:3 berühren. Masons anschließender Versuch die 2nd-Base zu stealen, nutzte Failla seinerseits zum Führungsausbau auf 6:3 Punkte.

Im vierten Inning schafften es die Lüneburger durch den Sacrifice-Fly von Marc Hoffmann auf 6:4 zu verkürzen. Aber auch dieses Inning entschieden die Braunschweiger für sich. Wieder waren es Remko Ahrens und Marco Failla, die die Führung abermals auf 8:4 erhöhten.

Im fünften Inning gelang es weder Lüneburg noch Braunschweig etwas zählbares auf das Scoreboard zu bringen.

Im sechsten Inning wurde es dafür aus Braunschweiger Sicht nochmal eng: Durch einen Sacrifice-Fly des Lüneburger Batters Leon Sarnes verkürzten die Gäste auf 8:5 Punkte. Der anschließende Flyball des Spielertrainer Immo Bergmann verkürzte zwar die Braunschweiger Führung nochmal auf 8:6 Punkte, wurde aber von einem locker joggenden Bergmann, der offensichtlich dachte er hätte einen Homerun geschlagen, nur in das längste Single der Saison 2015 verwandelt (!). So nur auf 1st-Base stehend, konnten die Lüneburger Offensivbemühungen anschließend durch einen Diving-Catch des 89ers-Centerfielder Marco Failla zu einem schadlosen Ende gebracht werden.

Endlich im letzten Inning angekommen, konnten die doch über die Dauer des zweiten Spiels stets gefährlichen Schlagleute der Woodlarks jetzt durch eine sehr konzentriert spielende Defence im Zaun gehalten werden. Nach 2:45 Stunden Spielzeit war es dann final Sven Grünert vergönnt mit seinem Wurf an die Firstbase das letzte Out der Saison erzielen und die Spot up 89ers quasi offiziell zu frischgebackenen Niedersachsenmeistern zu machen.

Die 89ers bedanken sich herzlichst bei all ihren Fans, Familien und Unterstützern für die Hilfe und Treue in der Saison 2015 und freuen sich bereits jetzt auf ein Wiedersehen in der Regionalliga-Saison 2016!

Winter is coming… but nach dem Spiel ist vor dem Spiel!

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