In der Verbandsliga setzen sich die Braunschweig 89ers und die Wolfsburg Blackbirds weiter an der Tabellenspitze fest. In dem dritten und vorerst letzten Derby der Saison war viel Pfeffer drin und den zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauern wurde einiges geboten. Zunächst war zu wenig Platz im Dugout der 89ers, die mit 22 Mann angetreten sind. „Wahnsinn, was wir inzwischen für ein Truppe zusammen haben,“ sagte der begeisterte Trainer Stefan Biertümpel. Aus dem Stamm fehlte nur Motzi, verstärkt wurde das Team durch Aaron Toporek sowie Ole, Johann und Sinan aus der Jugend.

Gut gelaunt – die volle Bank der 89ers.

Im ersten Spiel ging es gleich stark los. Danilo Zayas kam per Hit auf Base und Toporek schlug den Ball anschließend weit über den Zaun (2:0). Für die 89ers begann Routinier Sepp Howen auf dem Mount. Der hatte das Spiel von Anfang an im Griff und eine starke Defense hinter sich. Outfielder Peter Heidtke warf im ersten Inning einen perfekten Schuss an die Home Plate, wo Sven Grünert das dritte Out machte und die Null hielt.

In der Offense konnten die 89ers zunächst nicht viel gegen den gut aufgelegten Pitcher der Gastgeber, Martin Matz, ausrichten. Lediglich Toporek krönte seine Leistung mit einem weiteren Home Run. Da Howen und seine Defense die Blackbirds jederzeit im Griff hatten, hielt auch die Null und nach vier Innings führten die Gäste knapp mit 3:0. Vor allem Ole Horst glänzte als Short Stop mit starken Outs an der First Base und der Home Plate. „Mit der Defense und vor allem mit der Leistung von Sepp bin ich mehr als zufrieden. In der Offense waren wir in den ersten vier Innings aber nicht gut“, kritisierte Biertümpel sein Team.

Zayas beim erfolgreichen Slide an der Home Plate

Im fünften Inning erhöhten die 89ers den Druck und erzwangen so Fehler in der Defense der Wolfsburger. Hinzu kamen viele Walks und zwischendurch satte Hits durch Tobi Howen, Markus Vielkind und Ole Bergmann. Der Pitcherwechsel von Matz auf Puello kam spät, so dass die 89ers zehn Runs scoren konnten (13:0).
„Im fünften Inning waren wir deutlich smarter am Schlag und besser beim Base Running. So haben wir die Blackbirds zu Fehlern gezwungen,“ so Biertümpels Analyse. Howen machte derweil stark weiter und schaffte zwei schnelle Outs. Der Shutout war zum Greifen nah, doch drei hohe und weite Flugbälle konnten vom Outfield nicht verarbeitet werden. Am Ende scorten die Wolfsburger drei Runs, ehe das Spiel endlich mit dem dritten Out vorzeitig nach fünf Innings beendet wurde.

Im zweiten Spiel macht der Wolfsburger Pitcher Leo Puello in den ersten beiden Innings auf dem Mount kurzen Prozess mit den 89ers. Felix Urban hingegen kam gar nicht ins Spiel. Alle neun Spieler der Blackbirds kamen an die Platte und scorten insgesamt vier Runs. Ein ganz mieser Start für Urban, der Probleme mit dem Mount und seiner Strike Zone hatte (0:4). Maxim Kozik (BB), Zayas (BB) und Jaeger konnten nach starken At Bats und noch stärkerem Base Running und einem Hit von Magnus Bader scoren und auf 3:4 verkürzen.

Urban auf dem Mount

Nun war auch Urban im Spiel. Während er im ersten Inning 41 Pitches benötigte, reichten in den beiden Folgeinnings acht bzw. neun Pitches, um diese zu beenden. Die 89ers legten aber stark nach. Zwei schnellen Outs für Grünert und Biertümpel folgten Hits durch Kozik und Alex Ruf und anschließend ein satter Treffer von Zayas. Sein erster Home Run der Saison brachte die 6:4 Führung.

Der hat gesessen: Danilo Zayas schickt den Ball über den Zaun

Anschließend musste Urban nach einem Walk und einem Hit den Platz für Buschtöns frei machen, der gleich zwei schnelle Outs schaffte. Doch der Wolfsburger Veteran Ollo Stange konnte die beiden Runner zum Ausgleich ins Ziel schlagen (6:6). Dem scorelosen fünften Inning folgte dann viel Action im sechsten Inning. Zunächst kam Coach Biertümpel per Hit auf Base. Für ihn kam der schnellere Jugendspieler Sinan als Pinch Runner. Der erledigte seinen Job und holte sich sofort die zweite und auf einen passed ball auch die dritte Base. Ein Sac Hit durch Alex Ruf sorgte für die Führung. Zayas wurde per Intentional Walk auf die First Base gelassen. Der fackelte nicht lange und nahm sich sofort die zweite und auch dritte Base. Nach einem Wild Pitch traf Zayas beim Slide an Home Leo Puello. Darauf folgte eine kleine Rangelei unter den beiden heißblütigen Latinos, ehe die beiden Heißsporne durch Umpire und Teammitglieder getrennt werden konnten. Beide wurden anschließend aus dem Spiel geworfen – eine richtige Entscheidung des guten Umpires Björn Fröhlich.

En garde!

Du hast zuerst geschupst!

Die längere Unterbrechung hatte leider negative Auswirkung auf Buschis Performance auf dem Mount. Während er die Batter zuvor gut im Griff hatte, ließ er nun zu viel zu. Zwei Hit by Pitches, zwei Walks und ein satter Two-Base-Hit sorgten für drei Runs und den erneuten Führungswechsel. Doch wieder schlugen die 89ers zurück. Toporek wurde gewalkt und kam auf Buschis Hit ins Ziel. Der zweite Two-Base-Hit des starken Tobi Howen sorgte für einen weiteren Run (8:6).

Doch die Gastgeber erwiesen sich wie in den letzten Derbys als hartnäckiger Gegner. Im letzten Inning sollte Marvin Voigt den Sieg sichern. Der kam leider erst nach zwei Walks ins Laufen und holte unter großem Jubel seines Teams sein erstes Strike Out. Der erfahrene Walter Schauer konnte dann den Ausgleich ins Ziel schlagen und ein weiterer Walk bedeutete geladene Bases. Ollo Stange wurde erneut von einem Pitch getroffen und sorgte damit für den Walk-Off-Hit-by-Pitch-Sieg der Blackbirds. „Am Ende sicher etwas unglücklich für uns, aber auch verdient für die Blackbirds. Das Spiel hatte alles, was ein Derby braucht und die beiden Hitzköpfe haben sich nach dem Spiel ausgesprochen. Am Ende sitzen wir mit den Wolfsburgern immer gern zusammen und trinken ein kaltes Bier. Was wollen wir mehr,“ fasste Biertümpel am Ende zusammen. Für die 89ers geht es am 8. Juli im Ballpark in Lindenberg gegen die Bremen Dockers weiter. Hier sollte mindestens ein Sieg her, um den ersten Platz weiter zu sichern.

Fotos: @stefanie_rsing

 

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