Die Lindenbergsiedlung in Braunschweig ist normalerweise ein ruhiger, beschaulicher Stadtteil. Doch am Sonntagnachmittag wurde die Mittagsruhe… – Ups. Entschuldigung. Das war die Einleitung zum Spielbericht der letzten Woche. Aber als Spielberichterstatter oder Zuschauer eines Baseballspiels kann es schon mal passieren, dass man denkt: “Das kommt mir bekannt vor!”
Wie schon eine Woche zuvor gegen die Bremen Dockers traten die 6-12jährigen Nachwuchsspieler der 89ers vor heimischem Publikum gegen einen weit gereisten Gegner an. Und wie schon eine Woche zuvor gelang ihnen im ersten Spiel ein knapper Sieg. Und wie schon eine Woche zuvor mussten sie das zweite Spiel unglücklich abgeben.
Zum Glück für mich und das Publikum waren dann aber doch noch ein paar Sachen anders als eine Woche vorher.
Der Spieltag begann allerdings für die jungen Baseballer mit einem riesigen Schreck. Startpitcher Ole rutschte beim Aufwärmen ein Flyball über den Handschuh und traf ihn schwer im Gesicht. Glücklicherweise hatte er sich dabei nichts gebrochen, aber eine dicke Schwellung am Wangenknochen und leichte Kopfschmerzen machte allen deutlich, dass der Einsatz ihres besten Pitchers gegen die Spielgemeinschaft aus Hänigsen und Lüneburg unmöglich war.
Zweitpitcher Julian war entsprechend aufgeregt, als er das Spiel beginnen musste, da er bisher immer erst als so genannter Reliefpitcher (weitere Pitcher nach dem Starter) eingesetzt wurde. Doch er machte seine Sache sehr gut und ließ im ersten Inning nur zwei Runs der Spielgemeinschaft zu.
Die Braunschweiger Offensive machte ihre Sache ebenfalls sehr gut und konnte bis zum dritten Inning eine knappe Führung von 5:7 halten. Nach einem ereignislosen dritten Inning wurden die Pitcher auf beiden Seiten ausgetauscht und auf Seite der Braunschweiger musste Till auf dem Mound die maximale Anzahl von fünf Runs hinnehmen. – Nun lag es an den Battern, den Vorsprung von 10:7 auszugleichen oder noch zu gewinnen. Allerdings waren dafür mindestens vier Runs notwendig, was die Braunschweiger Spieler in diesem Spiel bisher in keinem Inning geschafft hatten.
Der Reliefpitcher der Spielgemeinschaft Hänigsen/Lüneburg kam anschließend nicht richtig ins Spiel. Dank vieler Walks kamen die Braunschweiger immer wieder auf die erste Base und durch aggressives Baserunning und -stealing gelang es den 89ers am Ende doch noch, die notwendigen vier Punkte zum zweiten Saisonsieg zu holen. Interessante Randbemerkung zum Spiel: die Braunschweiger haben im gesamten Spiel nicht einen einzigen Hit geschlagen, d.h. sie haben es nicht geschafft, den Ball ins Spiel zu bringen und auf die erste Base zu kommen. – Wer wissen möchte, warum sie das Spiel dennoch gewonnen haben, sollte mal ein Spiel bei uns besuchen. Es sind immer fleißige Erklärer am Platz.
Im zweiten Spiel hatten die Nachwuchsspieler offenbar aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und diesmal konzentriert in das zweite Spiel gegangen, nachdem sie ja am Spieltag zuvor das zweite Spiel wegen der ersten unkonzentrierten Innings abgeben mussten. Nachdem die Gäste mit fünf Punkten vorlegten, glichen die 89ers anschließend aus. Im zweiten Inning konnten sie mit 7:8 sogar kurzzeitig die Führung übernehmen, aber die Gäste konterten und glichen im dritten Inning auf 12:12 aus. Im vierten Inning brach die Braunschweiger Offensive etwas ein und erzielte nur einen Run, fing sich aber in den darauf folgenden Innings wieder und am Ende stand es 31:26 für die Gäste. Mit diesem verdienten Sieg und einem Split am Spieltag konnten bei Mannschaften gut leben und zufrieden nach Hause fahren. – Aufgrund der besseren Punktedifferenz gelang es den 89ers jedoch, den letzten Tabellenplatz zu verlassen.
Ob sie diesen Platz halten oder sogar verbessern können, sehen die Zuschauer am 17. Juni beim Tabellenführer in Dohren oder am 23. Juni auf heimischen Platz in Braunschweig, dann gegen die Hannover Regents.
Schüler & Jugend