Da fehlten vielen der ca. 250 Besucher erstmal die Worte. Dramatischer konnten es die 89ers kaum machen. Nach einem der spannendsten Spiele überhaupt (15:14) war den Kielern der Zahn gezogen. Das zweite Spiel gewannen die 89ers vorzeitig und unter riesigem Jubel mit 17:2.

Im Doubleheader waren zwei Siege Pflicht, nachdem Spiel 1 der Best-of-Three Serie in Kiel verloren wurde. Coach Evan Renner hatte in Kiel trotz der klaren 1:6 Niederlage viel Gutes gesehen. „Wenn endlich unsere Offense ins Rollen kommt, haben wir gute Chancen, die Kieler zu schlagen,“ lautete seine Analyse vor dem Spiel. Unterstützt wurde Renner wieder von seinem Vater Mark, der für zwei Wochen zu Besuch in Braunschweig war und sehr schnell in die 89ers-Familie integriert wurde.

Aaron Toporek hatte auf dem Mound von Anfang an einen schweren Stand gegen die starken Kieler, kam aber zweimal gut aus engen Situationen. Aaron konnte sich dabei auf seine Defense, vor allem seinen Catcher Nikki Lübbers verlassen, der zwei Kieler an der 2. Base auswarf. Dennoch war Aaron anzumerken, dass er nicht ganz auf der Höhe war.

Nach drei Innings stand es 3:1 für die Kieler, als mal wieder Max Jaeger mit seiner ganzen Power glänzte und den Ball über den Zaun drosch (3:4).

Nach einem Hit des Leadoff nahm Renner Aaron im vierten Inning vom Mound. Marve Freise übernahm. Doch auch Marve bekam sofort die Offensepower der Seahawks zu spüren. Eine Mischung aus Walks, Hits und Hit-by-Pitches und Kiel führte mit 10:4. Doch die 89ers gaben sich an diesem Tag nie auf. Die Zuschauer puschten die Jungs stetig nach vorne und vielleicht half auch Yobus Zaubertrank…

Flying High! – Shota Usuda kontert die Kieler Offensive mit vollem Einsatz.

Da die 89ers keine weiteren Punkte scoren konnten, ging es mit 10:4 für die Kieler ins fünfte Inning. Dort sah es zunächst schlecht aus für Freise, der mit einem Walk und einem Hit-by-Pitch die ersten beiden Kieler auf Base ließ. Doch durch eine starke Leistung der Defense konnte das Inning ohne Runs beendet werden.

Im Gegenzug kämpften sich die Gastgeber wieder ran. Der Kieler Pitcher wurde schwächer, warf zwei Braunschweiger ab. Dazu kamen Hits von dem an diesem Tag unfassbar starken Shota Usuda (3B), Max Jaeger (2B) und Nikki Lübbers (1B) zum 8:10.

It’s a double! – Marc Hoffmann war offensiv nicht zu stoppen. Mit acht Hits aus neun Versuchen war er der überragende Mann auf dem Platz.

Doch auch die Kieler fighteten hart. Inzwischen war Sebastian Kaluza für die 89ers auf dem Mound. Der schaffte zwei schnelle Outs, musste aber dennoch zwei Runs der Kieler hinnehmen.

In der Offensive schlugen die 89ers abermals zurück. Bei zwei Outs kam Jaeger per HP auf Base, Marc Hoffmann per Hit (1B) und Jecht-Gonzales per Walk. Mika Kockmanns schöner 1B Hit brachte zwei wichtige Runs ins Ziel (12:10).

Das siebte Inning endete ohne Runs. Mit Leon Mühlen kam bereits der vierte Pitcher zum Einsatz. Und auch Mühlen musste zwei Runs der Kieler im achten Inning hinnehmen (14:10).

Bei der vorletzten Chance schlugen die 89ers nochmal zu. Wieder schafften die Kieler 2 schnelle Outs, ehe Kockmann mit einem tollen Triple auf Base kam. Usuda nutzte einen der wenigen Kieler Fehler und Lübbers kam per Hit (1B) auf Base. Und auch der erst 14jährige Ole Garms konnte trotz des enormen Drucks einen sensationellen Hit nebst RBI beisteuern. Aaron schlug einen weiteren Hit / RBI, ehe Ole die Rally ungewollt beendete (14:13).

Out! – Marvin Freise stoppt die Ambitionen der Kieler an der Home Plate.

Auf dem Mound hatte nun Kockmann übernommen. Der Kieler Leadoff kam per Error auf Base, doch Nikki warf ihn beim Versuch, die 2. Base zu stehien aus. Ein ganz wichtiges Out! Mika schickte die beiden weiteren Kieler auf die Bank zurück.

Nun also die letzte Chance für die 89ers. Zayas (2B), Jaeger (1B) und Hoffmann (1B) sorgten für geladene Bases. Ein Monster At Bat von Kockmann brachte den Ausgleich – Mika schlug ein halbes Dutzend Foul Balls und erzwang den Walk. Der anschließende Hit von Shota ließ dann den 89ers Ballpark beben….(14:15).

Von diesem Comeback haben sich die Kieler nicht erholt, daher mache ich es kurz. Wie so oft in dieser Saison war auf Karamba verlass. Er gab lediglich zwei Hits, drei Walks und einen HP ab, während die 89ers weiter die Schläger rauchen ließen. Mit 17:2 endete auch das zweite Spiel für Braunschweig.

Insgesamt schlugen die 89ers in Spiel zwei 16 und in Spiel eins 21 Hits. Was war da los??? Nun gilt es am kommenden Samstag, 31.08. gegen die Berlin Flamingos dieselbe Power an den Start zu bringen, um die Chance auf das Finale zu wahren.

„Das war heute eines der besten Spiele in meiner Karriere als Coach. Ich bin sehr stolz auf mein Team und alle, die uns unterstützt haben,“ sagte Renner nach dem Spiel.

 

Wir wünschen uns für den kommenden Samstag wieder eine voll Hütte, viel Krach mit den Klatschpappen von neomeris (gibt es am Cateringstand) und einen ebenso gut aufgelegten Stadionsprecher Oli, der immer für eine Extra-Prise Stimmung sorgt.

Fotos: Miriam Wesche

 

Text: Fossy