Das war spannend. Nachdem die 89ers das erste Spiel am vergangenen Samstag noch recht deutlich mit 11:3 gewinnen konnten, entwickelte sich im Spiel 2 gegen die Roadrunners eine packende Begegnung. Die Berliner gaben sich nie auf und mussten sich am Ende etwas unglücklich zweimal geschlagen geben.

Zunächst regierte Konrad Sobanski. Er gab zwar im ersten Inning einen Triple und einen Run ab, hatte aber die Gegner größtenteils im Griff. Da seine Offense zunächst nicht die zuletzt guten Leistungen zeigte, entwickelte sich ein spannendes Spiel (1:0).

Im zweiten und dritten Inning hielten sich die 89ers defensiv schadlos. Starkes Pitching und die starke Defense ließen keine weiteren Roadrunners aufs Scoreboard. In der Offense hingegen konnten die 89ers je einen Run erzielen. Der in den letzten Wochen immer stärker werdende Marc Chamberlain (2 aus 2, 2BB, 1 RBI, 3 Runs) und der ebenfalls starke Jecht-Gonzales (2 aus 4, 1 Run) sorgten für die Führung (1:2).

Headcoach Max Jaeger als 3rd Basecoach

Im vierten Inning scorten beide Teams je einen Run. Für die 89ers war es der junge Kovarik (HP) auf einen der nun häufiger auftretenden Fehler der Berliner Defense. „Im Ersten Spiel waren wir geduldig und konnten den Druck auf den Pitcher stetig erhöhen. Das hat am Ende Wirkung gezeigt,“ sagte Coach Jaeger nach dem Spiel. So schafften die Braunschweiger im fünften Inning sechs Runs und die Vorentscheidung.

Sobanski blieb stabil und Mika Kockmann machte im siebten Inning als Closer mit drei schnellen Outs kurzen Prozess. Starke Leistung, Endstand 3:11.

 

Mit diesem Schwung sollte es auch ins zweite Spiel gehen. Doch die Berliner hatten etwas dagegen. Zudem musste Jaeger den kurzfristigen Ausfall des Routiniers Sebastian Kaluza kompensieren. Marve Freise begann auf dem Mound. Der machte seine Sache im ersten Inning sehr gut und schaffte drei schnelle Outs.

Die Offense machte weiter Druck und scorte vier Runs. Doch das junge Berliner Team zeichnet sich durch eine überaus starke Mentalität aus. Und natürlich durch Talent, welches Marve zu spüren bekam. So gut das erste Inning für ihn lief, so mies war das zweite. Zu wenig Strikes, gute Hits der Berliner und Fehler in der Defense – auf einmal führte Berlin mit 6:4. Gut, dass Reliever Mika Kockmann bei einem Out und geladenen Bases die Ruhe behielt.

Doch auch die Braunschweiger schlugen zurück und übernahmen wieder die Führung. „Das zweite Spiel war ziemlich wild auf beiden Seiten. Da müssen wir unbedingt ruhiger werden und die vollkommen unnötigen Errors vermeiden, “ sagte dazu Jaeger. In der Defense wurde es auch zunächst ruhiger, da Kockmann einen hervorragenden Job machte und mit Hilfe seiner Defense in den Innings drei und vier keine Runs zuließ.

Der im 2. Spiel starke Shota Usuda (1 aus 1, Sac Fly, 2 RBI, BB, 2 HP) fügte einen weiteren Run hinzu, aber man merkte den Berlinern den Kampfgeist an.

Die profitierten von gleich drei Fehlern der 89ers und verkürzten auf 8:9. Und wieder schlugen die 89ers zurück. Kockmann (BB), Usuda (1B) und Jecht-Gonzales erhöhten auf 8:12.

Und immer noch gaben sich die Roadrunners nicht auf. „Respekt vor den Berlinern. Wir mussten immer auf der Hut sein und hatten am Ende etwas Glück bei einer schwierigen Entscheidung der Umpire, “ gab sich Jaeger erleichtert über das sechste Inning.

Was war passiert? Die Berliner hatten sich derweil auf Kockmann eingeschwungen. Alle vier Batter kamen per Hit auf Base, zwei Runs kamen ins Ziel. Kockmann übergab an Usuda, dann wurde es kurios. Ein Schlag ins kurze Centerfield wurde von Aaron Toporek per Diving Catch gefangen. Oder nicht? Der Runner auf der 2. Base war sicher, dass der Ball zunächst auf dem Boden war. Wie alle Berliner. Die 89ers sahen es anders und spielten konsequent weiter. Wurf zur 2. Base, Double Play, da auch die Umpire einen Catch gesehen haben.

„Zugegeben, das war etwas glücklich. Aber Baseball ist in Deutschland ein Spiel ohne VAR – diesmal hatten wir Glück mit der Entscheidung der Umpire, “ so Jaeger zu der Situation, die zu Gunsten seines Teams ausging. Es folgte ein Strikeout und Closer Big Max Vetter schaffte im siebten Inning drei Flyouts zum Sieg.

 

Für die 89ers ist nun Sommerpause, bis es am 02. August wieder „Play Ball“ im 89ers Ballpark heißt. Dann sind die Hannover Regents zu Gast.

 

Foto: Miriam Wesche

Bericht: fo